Wie können auch Mieter Solarstrom erzeugen und diesen selber nutzen? Diese Fragen wurde im Budde Haus am Mittwoch,14.02.2024, von Interessenten mit Mitgliedern der Leipziger Energiegenossenschaft (EGL) diskutiert. Für Eigentümer von Gebäuden oder Flächen ist die Nutzung der Solarenergie in der Stadt durch Aufbau einer Ph otovoltaik- oder Solarthermischen Anlage weniger das Problem. Sie können über diese Flächen verfügen und bekommen diese Investition mit etwas Glück sogar noch aus Steuermitteln gefördert.
Aber für Mieter von Wohnungen sieht die Solarnutzung nicht so einfach aus. Sie können nur mit Zustimmung des Vermieters den Balkon zum anbringen einer Stecker-Solaranlage nutzen oder wenn sie unterm Dach wohnen, die Flächen vom Flachdach. Seit dem 22. Juni 2023 gibt es im Freistaat Sachsen über die Sächsische Aufbaubank (SAB) eine Förderung für Balkonsolaranlagen für Eigentümer und Mieter. Erst ab dem Tag des Inkrafttretens darf mit dem Vorhaben begonnen werden. (Mit Vorhabensbeginn ist der Tag der verbindlichen Bestellung bzw. des Kaufvertrages der Stecker-PV-Anlage gemeint.) Die Antragstellung erfolgt ausschließlich digital. Die Förderung für Eigentümer ist bereits ausgeschöpft, für Mieter ist noch ausreichend Geld da. Und es gibt auch seit Januar 2024 über die Stadt Leipzig eine Förderung mit sozialer Komponente für BSA.
Das Anbringen einer Balkonsolaranlage (BSA) am Balkongeländer unterliegt bestimmten sicherheitstechnischen Regelungen, die schon aus Versicherungsgründen eingehalten werden müssen. Die Anmeldeformalitäten für BSA wurden mit dem 1. Solarpaket vom Bund mit Rechtskraft seit Februar 2024 in Teilen vereinfacht und sie dürfen voraussichtlich ab Ende März 2024 eine installierte Leistung von bis zu 2 Kw und eine Wechselrichterleistung von bis zu 800 W haben (max. 800 Wpik). Übergangsweise dürfen auch alte Stromzähler, die bei Einspeisung ins heimische Netzt rückwärts laufen, genutzt werden. Zudem fördert das Solarpaket nach der Novellierung aller Teile die gemeinschaftliche Gebäudeversorgung in Mehrfamilienhäusern, um günstigen Solarstrom direkt an die Mieter weiterzugeben und es verbessert die Bedingungen für Mieterstrom. Über diese Verbesserungen von Solarstrom für Mieter wurde gesprochen. Zur Beratung hat sich eine Initiative im Herbst 2023 mit der Solar-Community L.E. in Leipzig gegründet, die sich im Budde_Haus vorstellte.
Die Energiegenossenschaft Leipzig (EGL) unterstützt die sozialen Aspekte der Photovoltaik durch ihre Bürgerenergieprojekte. Man kann Mitglied in der Genossenschaft werden, muss es aber nicht zwingend sein. Die EGL hat inzwischen auch eine Niederlassung in Taucha. Die EGL bietet ebenfalls zertifizierten Solarstrom als hier in Leipzig erzeugten Bürgerstrom an. Für Wenig-Verbraucher ist dabei die Zähler-Grundgebühr niedriger als bei den Stadtwerken, die Kw/h durch einen Förderbetrag von 0,5 ct/Kw/h etwas höher. Die Berechnung geht recht einfach über oben genannten Link.
Für eine autarke Energieversorgung hat sich vor Jahren in Borsdorf zudem eine eigene Genossenschaft Bürger Energie Borsdorf eG. gegrü aus ndet, zu finden unter
Als neuer Termin im Budde-Haus für Solar-Anlagen wurde der 03.04.2024 vorgesehen zur Information über BSA und Selbstbau-PV-Anlagen von der Leipziger Firma priwatt,
Wer nun keinen Balkon für eine BSA nutzen kann und nur vertikale Flächen zur Verfügung für eine Solaranlage hat, kann sich zur Befestigung von Solarmodulen an Fassaden mittels Alu-Befestigungsschienen mit Abstandshaltern für Wärmedämmverbundsysteme WDVS und für Betonflächen informieren unter https://k2-systems.com/produktloesungen-kategorie/wallpv-fassaden-montagesysteme/
Gastbeitrag von Christof Korth,
arbeitet für das Umweltinstitut Leipzig